Gedanken zur Klimakonferenz

Im Moment läuft in Paris die große Klimakonferenz. Wichtige Leute reden miteinander. Die Welt schaut gespannt zu und hofft auf ein gutes Ergebnis. Die Zeitungen berichten ein bissl, und es wird geredet, und geredet… Die ersten Ermüdungserscheinungen zeichnen sich ab.

Alles läuft wie immer. Die Amerikaner reden von roten Linien, die nicht überschritten werden dürfen, die Chinesen halten sich dezent zurück, und Polen macht erst gar keinen Hehl daraus, dass sie die Konferenz gern scheitern sehen würden. Die Wirtschaft muss doch brummen. Ohne Wirtschaft gehts doch nicht! Und dank der Anschläge in Paris konnten die Franzosen einen passenden Ausnahmezustand über drei Monate verhängen, sodass Demonstrationen verboten sind.

Ich frag mich da immer: Warum warten bloß alle darauf, dass die Politiker das richtig entscheiden werden? Das ist wie ein globales Mikadospiel: Wer zuerst zuckt, hat verloren. Diese ganze Konferenz ist nur eine Show, damit man hinterher sagen kann: „Wir wollten ja, aber die Russen / Amis / Chinesen / Inder haben geblockt.”

Scheiß auf die Klimakonferenz! Fangt doch einfach schon mal an.

Es ist höchste Zeit, dass jeder Einzelne von uns begreift, dass wir nicht warten können, bis alle Staaten der Welt mitmachen. Warum muss lang und breit verhandelt werden, wieviel Klimaschutz wir machen? Kann Deutschland nicht einfach vorangehen? Jetzt?

Denn um diesen Planeten für die Menschheit zu retten, braucht es einen radikalen Umbau nicht nur unserer Gesellschaft. Ja, radikal. Es wird auch ein bissl weh tun. Und diesen Umbau wird nicht die Politik vornehmen, sondern den muss jeder einzelne für sich selbst umsetzen. Und zwar zügig.

Kauft bio, fair, und regional. Kauft weniger! Dreht die Heizungen runter! Besucht eure Eltern öfter, und bringt dafür keine Schnittblumen mit, mitten im Winter. Nehmt den Mega-Konzernen euer Geld weg, und gebt es kleinen, regionalen Firmen. Das gilt für Versandhandel, Stromanbieter, Bank, Supermarkt, Saatgut usw. Hört auf, so viel Müll in euch reinzustopfen. Fairphone statt Apple! Geht auf die Straße und kämpft – gegen Pegida, TTIP, Tierversuche. Auch bei scheiß Wetter! Geht mal wieder in die örtliche Bibliothek.

logos-COP21Es gibt hunderte Möglichkeiten. Aber das wichtigste dabei ist: Fangt endlich an!

Fast schon zynisch dabei ist, dass das Logo der diesjährigen Klimakonferenz eine Flamme ist. Eine Flamme als Symbol für ein Treffen, das die Erwärmung der Welt begrenzen soll. Die Erde brennt, und wir rösten langsam mit.

Darum: Klimagipfel? Scheiß drauf. Fangt endlich selbst an, die Welt zu retten.

2 Antworten zu “Gedanken zur Klimakonferenz”

    • Fup

      Hehe, ich schwanke da regelmäßig zwischen sachter Hoffnung und Verzweiflung. Mehr als Hoffnung und Vorangehen bleibt ja leider nicht.

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