Hui, mal was neues auf diesem Blog! Eine Buchvorstellung. Hatten wir noch gar nicht. 🙂 Ich weiß gar nicht mehr wie, aber auf jeden Fall bin ich vor kurzem darüber gestolpert, dass David Duchovny, bekannt als Mulder aus Akte X, ein Buch geschrieben hat: Holy Cow. Und siehe da, die Dresdner Stadtbibliothek hat es im Bestand, sogar auch als englisches Original.
Der Star in diesem Buch ist Elsie, die Kuh. Elsie beginnt, Dinge und Vorgänge zu hinterfragen, und hält dem Menschen damit einen wunderbaren Spiegel vor. Gemeinsam mit Shalom, dem zum Judentum konvertierten Schwein, und Tom, dem Truthahn, nimmt sie schließlich ihr Schicksal selbst in die Hand und begibt sich auf eine große Reise.
Hier mal eine der schönsten Stellen (die deutsche Übersetzung unten):
And my editor argues, „But they’ve heard it all before, this is not the original part of your story.”
So I say, „I don’t care if they have to hear it a thousand times more, maybe it’s like banging their heads against a wall, maybe this is me banging their heads against a wall and one day the wall will break or their heads will break and they will get it.” And my editor says, „They get it, they just don’t care.”
„Then they just get it with their minds, intellectually, because if they got it with their hearts and souls, they would change, they would change and rejoin the animal kingdom and once again be proud to be called animals. Until that day, I will keep banging their tiny heads against a wall. You can’t just wear the food chain around your neck like a bauble or necklace. You’re part of it and if you keep treating it with disdain, that chain will strangle you.”
Das Buch macht durchweg großen Spaß zu lesen. Die einzige Schwachstelle war für mich das Ende, das mich irgendwie ein bissl unbefriedigt zurückließ. Dieses Manko wird aber vollständig ausgeglichen durch die vielen lustigen und nachdenklichen Stellen davor.
Wer sich dadurch animiert fühlt, das Büchlein selbst zu kaufen, bitte nicht gleich zu Amazon oder Thalia klicken, sondern Fairmondo eine Chance geben. Oder noch besser, der städtischen Bibliothek. 😉
So, und hier noch die deutsche Übersetzung des langen Zitats weiter oben. Ich finde ja, auf deutsch klingt das alles nicht halb so toll wie auf englisch, aber ich hab extra auch noch mal das deutsche Buch ausgeliehen – das hier ist also die offizielle Übersetzung:
Meine Verlegerin protestiert: „Ja, aber das alles ist doch für die Leute ein alter Hut. Das besondere an deiner Geschichte ist doch ganz was anderes!”
Und ich: „Das ist mir egal, offenbar muss man’s ihnen noch tausendmal sagen. Vielleicht müssen die ihren Kopf auch mal an die Wand knallen, vielleicht muss auch ich ihre Köpfe nehmen und eigenhufig an die Wand knallen, bis die Wand eines Tages zerbricht oder der Kopf und sie checken es endlich.”
Und meine Verlegerin sagt: „Sie checken es schon jetzt, es ist ihnen aber einfach scheißegal.”
„Dann haben sie’s nur theoretisch begriffen, mit dem Verstand, aber nicht mit dem Herzen. Denn wenn sie’s fühlen würden, dann würde sie sich anders verhalten, sie würden sich ändern und wieder zum Tierreich gehören und sich freuen, wenn man ihnen Tiernamen gibt. Bis dahin dotze ich halt ihre Dummköpfe gegen die Wand. Die Nahrungskette kann man nicht einfach um den Hals tragen wie ein Collier oder ’ne Christbaumkugel an einer Schnur. Sie sind doch ein Glied dieser Kette! Und wenn sie sie weiter ignorieren, schnüren sie sich selbst die Luft ab!”
Schon allein die Übersetzung von „they would […] once again be proud to be called animals” – der deutsche Übersetzer hat daraus gemacht: „sie würden […] sich freuen, wenn man ihnen Tiernamen gibt.” Da steht aber, dass die Menschen endlich wieder stolz wären, Tiere genannt zu werden. Ist für mich ein gewaltiger Unterschied, und deswegen versuche ich auch deutsche Übersetzungen von Büchern zu vermeiden, und lese lieber das Original. Aber hier gehts ja nicht um gute oder schlechte Übersetzungen, sondern um das Buch selbst – und die Botschaft, die es transportiert. Und die ist es wirklich wert.