In 10 einfachen Schritten zum besseren Menschen

Ok, ok, der Titel klingt ein bissl platt. 😉 Ernst gemeint ist er trotzdem. Angesichts der Probleme, die in absehbarer Zeit auf uns zukommen, ist es nötig, dass jeder seinen Teil zu einem ökologischen und sozialen Wandel beiträgt. Erstaunlich ist eigentlich nur, mit wie wenig Aufwand man grundlegend etwas ändern kann – und wie wenig die meisten Menschen davon umsetzen.
Die folgende Liste zeigt ein paar wirklich einfache Schritte, die Welt für alle ein bissl besser zu machen. Ja, ok, ok, schön aufgepasst, es sind mehr als 10. Aber wer mindestens 10 erfüllte Punkte für sich verbuchen kann, ist schon einen sehr großen Schritt weiter als der durchschnittliche Bundesbürger, und bekommt einen Lolli.

  1. informieren
    Man muss ja nicht gleich den Weltklimabericht des ICCP lesen – Portale wie die von Peta oder der Albert-Schweitzer-Stiftung tun es auch. Zu den Aktionen von beispielsweise PETA kann man stehen wie man will, aber selbst wenn man nur die Hälfte der Fakten glaubt, die dort verbreitet werden, ist man quasi gezwungen, sein Weltbild zu überdenken. Und jede Information hilft dabei, aus guten Vorsätzen Taten werden zu lassen.
  2. DKMS
    Mit der Registrierung als Knochenmarkspender kann man irgendwann einmal vielleicht jemandem das Leben retten. Das Finden eines Stammzellspenders ist für Patienten mit Blutkrebs oft die letzte Hoffnung. Und eine Registrierung geht schnell und kostenlos.
  3. Stromanbieter wechseln
    Fast die Hälfte der Deutschen haben noch nie ihren Anbieter gewechselt. Dabei geht der Wechsel unglaublich leicht: Zählernummer, Anschrift und Bankverbindung online angeben, und los gehts. Allerdings muss man mächtig aufpassen, dass man nicht den großen Konzernen und deren Greenwashing auf den Leim geht. Bedingungslos empfehlenswert sind die drei Vorreiter der Branche: EWS Schönau, Greenpeace Energy und Naturstrom. Vom Preis her können die Öko-Anbieter inzwischen locker mit herkömmlichen Versorgern mithalten, oft kann man durch den Wechsel sogar noch Geld sparen.
  4. Krankenkasse wechseln
    Genauso einfach wie beim Strom. Und zwar am besten zur bisher einzigen Öko-Krankenkasse: der BKK advita. Für den Durchschnittsversicherten ergeben sich da keinerlei Nachteile – der Beitrag ist eh einheitlich bei 15%. Unterschiede ergeben sich nur durch Prämien-Modelle, die viele sicherlich sowieso nicht nutzen. Und das Beste: Bei der BKK advita verdienen wir uns jedes Jahr 150€ dazu, einfach mit regelmäßigen Zahnarztbesuchen, BMI im Normalbereich und Vorsorgeuntersuchungen. Machen andere Krankenkassen übrigens auch, aber nicht so öko.
  5. Bank wechseln
    Ok, dieser Schritt ist mit etwas mehr, aber immer noch überschaubarem Aufwand verbunden. Ein Girokonto bei der GLS oder der Ethikbank kostet zwischen 3 und 5 € monatlich, und die Zinsen sind auch oft etwas niedriger als bei vielen anderen Banken. Aber dafür entzieht man sein Geld dem Strudel aus Waffengeschäften, Atomkraft, Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen. Als besonders widerliches Exemplar tut sich in dem Bereich zum Beispiel regelmäßig die Deutsche Bank hervor.
  6. weniger Fleisch essen
    Die Gier nach Fleisch ist eigentlich nur Kopfsache. Und eine Reduzierung des Fleischbedarfs ist nicht nur gesund und umweltfreundlich, sondern macht einem die Welt der leckeren Alternativen, die es gibt, überhaupt erst bewusst. Und wenn es nur mal für eine Woche ist. Einfach mal ausnahmsweise eine Packung Räuchertofu probieren, und mit Remoulade aufs Brot. Vielleicht schmeckts ja tatsächlich.
  7. barfuß gehen
    Klingt auf den ersten Blick nicht danach, als ob das dauerhaft die Welt verbessern könnte. Tut es trotzdem – indirekt. Erst das barfußlaufen öffnet einem die Augen, wie viele Flächen in der Stadt versiegelt sind. Wieviel Müll und vor allem Scherben in den sogenannten „Partymeilen“ entstehen. Oder wie entfernt wir von der Natur sind: „Iiieh, der ganze Schmutz, und Hundekacke, und man verletzt sich doch ständig!“ – Ja, ich hab auch schon mal ne Scherbe erwischt, und auch einen Kackehaufen, von unserem eigenen Hund. Aber das wiegt längst nicht die ganzen Vorteile auf: Das Gefühl der Freiheit an den Füßen, keinen Fußpilz mehr, die vielfältigen Sinneseindrücke beim Laufen, und vor allem die ganzen netten Omis: „Früher haben wir das auch immer so gemacht.“
  8. Keine Werbung!
    Ein simples Schild am Briefkasten „Bitte keine Werbung oder kostenlose Zeitungen einwerfen“ erspart einem selbst und der Umwelt einen gewaltigen Berg an sinnlosem Papier. Und mal ehrlich: Die meisten nervt es doch eh, wieviel Müll einem da täglich in den Kasten flattert.
  9. Wählen gehen
    Am 25. Mai ist Europawahl. Und wie immer gilt: Nur Meckern reicht nicht! Dank des Wegfalls der unsinnigen 3%-Hürde haben endlich auch kleine Parteien Chancen auf Mandate. Zaunpfahl: Tierschutzpartei! Jaaa, die Webseite ist noch unterirdisch, aber da arbeiten wir grad dran.  🙂  Die haben einfach von allen Parteien das konsequenteste Grundsatzprogramm.
  10. bewusster einkaufen
    Biologisch, regional, saisonal und fair. Ok, alles auf einmal ist oft gar nicht möglich. Aber beim nächsten Einkauf wenigstens mal bewusst auf diese vier Kriterien zu achten, sollte drin sein. Jedes bisschen Pestizid, das nicht gespritzt wird, macht einen Unterschied.
  11. Plastik einschränken
    Ist eigentlich gar nicht so schwer. Beispiel Kochlöffel: Irgendwie habe ich früher auch geglaubt, dass die Teile aus Plastik hygienischer und damit gesünder wären. Na klar, Bakterien halten sich darauf nicht, und spülmaschinentauglich sind die Löffel auch. Allerdings nutzen sie sich ab mit jedem Gebrauch, und die Plastikteilchen hat man dann im Kartoffelmus. Außerdem dünsten sie durch die Hitze Gifte und krebserregende Stoffe aus. Dann doch lieber Holzlöffel, schöner sind sie allemal. Und hatten unsere Großeltern etwa jede Woche schlimmen Durchfall wegen diesen unhygienischen Dingern? Na also.
  12. Organspendeausweis
    Jedes Jahr verunglücken zahlreiche Menschen. Leider konnte sich die Regierung nicht auf eine Opt-Out-Lösung einigen, und so bleibt vorerst alles beim Alten. Wer spenden würde, muss dies klar darstellen, am besten mit einem Organspendeausweis. Ein eigenes Exemplar kann man sich über die BZgA zuschicken lassen, oder gleich als PDF zuhause ausdrucken. Und dass der eigene Tod (oder der eines geliebten Menschen) woanders unglaublich viel Glück und Freude spendet, ist ein krasser, aber auch sehr schöner Gedanke. Ich brauche ja meine Leber nicht mehr, wenn mein Kopf weg ist.
  13. Sozialkaufhaus
    Einfach mal zuhause ausmisten. In jedem Haushalt gibt es eine Fülle an Gegenständen, die man eigentlich schon ewig nicht mehr genutzt hat. Raus damit, und im Sozialkaufhaus abgeben. Es befreit unglaublich, sich von materiellem Sinnlos-Zeug zu trennen. Und vor allem: Andere können es noch sehr gut gebrauchen.
  14. Ghostery, NoScript und AdBlockEdge
    Simple Add-Ons für alle gebräuchlichen Browser. NoScript ist eher etwas für Experten. Damit erlaubt man nur den JavaScript-Code, den man braucht. AdBlockEdge läuft bequem im Hintergrund und unterdrückt lästige Werbung. Und Ghostery blockt hunderte Tracker und Analyseprogramme, die auf dem eigenen Rechner schnüffeln. Einfach z.B. im Firefox in den AddOn-Einstellungen suchen und installieren. Tipp: Wenn man NoScript weglässt, und nur AdBlockEdge einsetzt und bei Ghostery nur die Tracker blockt, aber die Widgets erlaubt (hierunter fallen solche Sachen wie die Google-Custom-Search oder Facebook-Like-Buttons) dann ist das ganze sogar Mutti-tauglich. Einfach auf dem Rechner der Ellis installieren, und fertig. Die Eltern leben datengeschützter und merken nicht mal was davon.

Wow, ist ja doch eine recht lange Liste geworden. Nur nicht demotivieren lassen, jeder Schritt zählt. Und nicht vergessen, ab 10 Punkten winkt ja der Lolli!  🙂

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