Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

Roundup von Monsanto ist inzwischen vielen Menschen ein Begriff. Der enthaltene Wirkstoff Glyphosat ist ein Totalherbizid, das über die grünen Pflanzenteile aufgenommen wird und sie absterben läßt.

Und während die in den Industrieländern steigenden Allergiezahlen u. a. auch mit Glyphosat in Verbindung gebracht werden, geht der Durchschnittsbürger mit der Giftflasche ums Haus. Was man im Baumarkt kaufen kann, kann nicht so schädlich sein. Verbote, das Zeug auf versiegelten Flächen einzusetzen, werden dabei gern ignoriert. Merkt ja keiner.

So denkt auch die für unser Haus verantwortliche Hausmeisterfirma. Es ist eben billiger, einmal im Monat Gift zu spritzen, als mühselig mit einem harten Besen das Moos zu entfernen. Mehrere Hausbewohner hatten die Arbeiter erfolglos auf den Gifteinsatz angesprochen – doch statt Einsicht gab es nur Kommentare wie „Ich seh hier keine Kinder“ oder „Ich sach dazu nüscht mehr“. Auch der Chef der Hausmeister zeigte auf Nachfrage der Hausverwaltung kein Verständnis:

[…] wir setzen seit Jahren und mit behördlicher Genehmigung der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft Spritzmittel auf Nichtkulturland sprich Wegen und sonstigen Flächen ein. Das ist eine effektive und nachhaltige Form der chemischen Wildwuchsbekämpfung.

Man beachte die Wortwahl. Nachhaltige Wildwuchsbekämpfung. Wobei sich mir der Sinn der Sache verschließt, den Einsatz von Roundup auf versiegelten Flächen zu verbieten, wenn dann jede Hausmeisterfirma Ausnahmegenehmigungen erteilt bekommt.

Deswegen haben wir uns zusammengetan, ein Schriftstück aufgesetzt, und bei den Nachbarn nachgefragt, was die davon halten. Und bis auf eine Familie, die grade im Urlaub war, und dem obligatorischen FrauenhasserAlkoholikerNPD-Wähler haben ausnahmslos alle ihre Namen auf die Liste gesetzt. Kämpfen lohnt sich also. Im Nachinein waren es nur kleine Schritte, die notwendig waren, um den Gifteinsatz zu unterbinden.

Nur meckern reicht eben nicht, man muss auch tun.

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