Posteo

Ich bin ja schon lange ein Fan von posteo.de, einem kleinen aber feinen E-Mail-Anbieter. Posteo bietet neben Werbefreiheit verschlüsselte Postfächer und erhebt keine personenbezogenen Daten. Daten, die man erst gar nicht abfragt, können nicht in falsche Hände gelangen. Die jüngsten Vorfälle von NSA-Überwachung und Heartbleed-Bug geben mir da das gute Gefühl, den richtigen Anbieter ausgewählt zu haben.

Vor kurzen hat sich Posteo erneut mit einem sehr bemerkenswerten Vorstoß hervorgetan. Und zwar haben die Leute einen Transparenzbericht vorgelegt, der die Anfragen von Behörden für das Jahr 2013 veröffentlicht. Bemerkenswert ist dabei weniger die überschaubare Anzahl der Anfragen, sondern die Art und Weise, wie die Behörden dabei vorgehen, und wie standhaft sich Posteo dagegen stellt. Behördenwillkür, Nötigung, Ermunterung zu rechtswidriger Kooperation, Verkehrsdatenabfrage ohne ausreichende rechtliche Grundlage? Ich glaub, es hackt.

Transparenz sollte in meinen Augen eine Grundverpflichtung jedes Unternehmens oder einer Behörde sein. Wo versteckt, verschwiegen und geheim gehalten wird, ist das Potenzial für Beschiss natürlich groß. Und dass der Bedarf nach Informationen ständig wächst, ist angesichts der ständigen Skandale nicht verwunderlich.

Dabei ist es egal, ob es um Spenden an Parteien, Zutatenlisten, das Smiley-System für Restaurants und Imbisse, Verhandlungen zu Freihandelsabkommen oder Rüstungsexporte geht – ich denke, ich habe ein Recht darauf, nicht beschissen zu werden. Oder sollte es zumindest haben.

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