So geht sächsisch!

10.000 Großplakate und Spots in Fernsehen und Kinos. Mit einer 6,4 Millionen Euro teuren Kampagne wirbt Sachsen bundesweit für sich selbst.

6.4 Millionen Euro. Muss denn so viel Geld verpulvert werden, um Touristen herzulocken? Dabei gibt es genug Probleme, die man hätte anpacken können. Wäre das nicht Werbung genug gewesen?

Klares Pippi-Langstrumpf-Syndrom: „Ich mach mir die Welt, widde widde, wie sie mir gefällt.“ Probleme einfach wegwünschen. Angesichts der historisch niedrigen Wahlbeteiligung und der allgemeinen Akzeptanz rechtspopulistischer Parolen mutet es geradezu arrogant an, immer noch auf das „Weiter so!“-Pferd zu setzen. Dass die NPD wegen lächerlicher 824 Stimmen den Einzug verpasst hat, ist zwar sehr schön, damit hat sich das Problem rechts von der CDU aber noch lange nicht erübrigt. Viele fühlen sich einfach abgehängt, in einer Gesellschaft, in der es nur noch um Wirtschaftswachstum geht. Oder wie wärs mit dem Schlagwort Klimawandel? Auch der ist längst bei uns angekommen.

Wie wäre es, die Millionen zukünftig in wirklich zukunftsweisende Projekte zu stecken? Allein in Dresden gibt es genug Stellen, wo Geld dringend benötigt wird. Da wäre zum Beispiel das Sozialkaufhaus. Oder die Stadtbibliotheken, die inzwischen Donnerstags zu haben, weil schlicht das Geld fehlt. Der ÖPNV könnte mit so viel Geld sicherlich auch günstiger werden, wenn vielleicht auch nicht umsonst. Eine Maßnahme, die direkt bei Menschen der unteren Einkommenschichten ankäme. Die sächsischen Tierheime sind ständig auf Spenden angewiesen, um ausgesetzte und kranke Tiere versorgen und pflegen zu können. Und anstatt die jährlichen Nazi-Blockaden zu kriminalisieren, wäre es doch sinnvoller, Geld in Aufklärung an Schulen und in soziale Projekte zu stecken. Bedarf an Umweltbildung und -förderung, Prävention gegen Rechts oder Sozialarbeit gibt es genug.

SO ginge auch sächsisch.

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