Ich gebs zu: ich bin Gelegenheitsraucher. Dass Rauchen ungesund ist, stinkt, und viel Geld kostet, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Und trotzdem rauchen Menschen.
Was viele dabei gar nicht wissen, oder sich zumindest nie Gedanken darum gemacht haben: Auch hier gibt es Alternativen, die in Punkto Umwelt- und Tierfreundlichkeit sehr vieles besser machen als die Konkurrenz. Ich möchte hier auch keine Werbung für Tabakhersteller machen, sondern nur aufzeigen, dass es immer auch Alternativen gibt. Dabei beziehe ich mich hauptsächlich auf selbstgedrehte Zigaretten, aber für fertige Schachteln gilt im Prinzip das gleiche.
Kippe ist nicht gleich Kippe
Eine einzelne Zigarette besteht aus mehreren Komponenten. Da ist zuerst natürlich der Tabak zu nennen. Für Tabak werden auch heute noch grausame und unnötige Tierversuche unternommen. Dabei weiß die Menschheit längst, dass Rauchen schädlich ist. Weiterhin ist Tabak auch nur eine Pflanze, und kann demzufolge auch in Bio-Qualität produziert werden. Eine vorbildliches Beispiel hierfür ist Manitou-Tabak – vegan, bio, und ohne Zusätze.
Der nächste kritische Teil sind die Filter. Während herkömmliche Filter 10 bis 15 Jahre brauchen, um zu verrotten, schaffen das Ökofilter in einem guten Monat. Beide bestehen zwar aus Zellulose, die herkömmlichen Filter werden aber kräftig mit Chemikalien behandelt. Natürlich wird überall darauf hingewiesen, dass Kippenstummel auch in der Ökovariante niemals einfach in die Natur geworfen werden sollen, da sich durch das Rauchen viele Schadstoffe darin sammeln. In der Realität landen die meisten Stummel aber leider doch auf der Straße. Durch ihre schnelle Abbaubarkeit tragen Ökofilter also deutlich zur Müllvermeidung bei.
Nur mit Tabak und Filter ist noch nicht viel erreicht, man braucht auch noch ein Papierchen, auch „Paper” genannt. Diese Papierchen gibt es in verschiedenen Varianten. Man kann also problemlos ungebleichte, dünne Papers beispielsweise aus Hanf verwenden. Auch bei der Verpackung der Blättchen gibt es aus ökologischer Sicht gewaltige Unterschiede. Während früher einfache Pappschächtelchen zum Aufklappen üblich waren, kamen irgendwann Papers mit einem kleinen Gummizug auf den Markt – einfach der Bequemlichkeit wegen. Die Verpackung konnte nicht mehr von allein aufklappen und die empfindlichen Papers zerknittern. Inzwischen gibt es auch dazu eine noch luxuriösere Variante: Päckchen mit einem kleinen Magneten im Deckel. Unglaublich, was für ein gewaltiger Aufwand nur der Bequemlichkeit halber hier betrieben wird. Und alles wandert nach kurzer Nutzungsdauer am Ende in den Müll.
Jede Konsumentscheidung macht einen Unterschied
Ich denke, damit ist klar: Auch beim stinkenden Qualm gibt es Produkte, die die Umwelt weniger belasten, als andere. Auch das Thema Tierversuche findet viel zu wenig Beachtung bei Rauchern. Wie so oft kommt es auch hier nur auf die Wahl des richtigen Herstellers an.
Besonders schön auf den Punkt bringt das Marlboro in seiner aktuellen Werbung. You decide – Du entscheidest. Mit jedem Produkt, jeder Kaufentscheidung aufs neue. Auch wenn Marlboros Marketingabteilung das so sicher nicht gemeint hat. 😉
Das sinnvollste ist natürlich, das Rauchen ganz zu lassen. Wem das zu schwer fällt, der sollte wenigstens ein Stück seiner Bequemlichkeit überwinden, sich informieren und bewusst ökologische und leidfreie Varianten wählen.
Auch dieser Beitrag wandert wieder zu EiNaB, der nachhaltigen Blogparade.
Bin ja Nichtraucherin, aber das mit den Filtern – das ist ein echter „spread the words“-Fall für mich! Werde in Bälde zu missionieren beginnen!
Fjonka, du wächst mir richtig ans Herz. Wir brauchen mehr Aktivisten! 🙂
Hallo Micha!
Ich selbst habe zwar kein derartiges Laster, aber Mr. Grünzeug trägt das bereits seit einer Weile (sein halbes Leben 😉 ) mit sich herum. Über Einab bin ich hier gelandet und musste natürlich gleich einmal schauen, ob der Herzmann das auch alles richtig macht – macht er. 🙂
Vor einiger Zeit haben wir uns genau dieselben Gedanken gemacht und sind auf genau dieselben Produkte gestoßen – und das macht mich sehr stolz. Am liebsten hätte ich es natürlich, wenn er ganz aufhören würde – aber Zwang ist nicht, und vielleicht wird es ja doch noch irgendwann… 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Verdammt, und da hat er mit dem Umweltschutz noch ein Argument extra auf seiner Seite. 😀 Selbst im Luxus kann man ein bissl vernünftig sein. Vlt. schafft er es ja noch, wenigstens zum Gelegenheitsraucher zu werden.
Dieser Artikel ist total super! Das Menschen von Ihrer Sucht nicht wegkommen, ist eine traurige Sache, aber man kann das nun schwer ändern. Es ist nur traurig, dass mit jeder Zigarette so viel Gift in die Umwelt geht…